Beide Anime haben den Aspekt inne, dass der MC ein Kind "adoptiert" und sozusagen eine Art Tochter Vater-Beziehung zeigt. Beide Anime haben auch sehr traurige Stellen, aber im Großen und Ganzen sind es "Feel-Good"-Anime auf hohem Niveau. Sehr zu empfehlen.
"Usagi Drop" als Empfehlung zu "Somali to Mori no Kamisama" zu nennen, beruht darauf, dass der Kern in beiden Serien durch eine Vater-Tochter-Beziehung gebildet wird, bei der die Leihväter versuchen, ein Kind unter schwierigen Umständen großzuziehen. Man könnte einwenden, dass die eine Serie in einer Fantasiewelt spielt und die andere in der Realität, dennoch sind beide im Genre "Slice of Life" beheimatet. Optisch unterscheiden sie die Anime sehr, was nicht nur darauf zurückzuführen ist, dass "Usagi Drop" (2011) gut 10 Jahre älter ist. Den Produzenten ging es nicht in erster Linie um die Optik, sondern um die Vermittlung der Emotionen, der Charakter. Sollte die bloße Optik jemanden abhalten, sich diese 11 Folgen anzusehen, wäre das schade. Die Darstellung einer väterlichen Figur, die sich aus Pflichtbewusstsein um ein fremdes Kind kümmert und dadurch die Bindung zwischen Kind und Elternteil im Laufe der Serie wächst, ist sehr gelungen. Dem Zuschauer wird auf sehr herzliche Weise diese Bindung näher gebraucht und die Möglichkeit geschaffen, sich mit den Charakteren zu identifizieren. Beide Serien vermitteln dies auf unterschiedliche Weise, aber jede für sich sehr gut.
Wie immer vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Anschauen.
Zum Anime "Hige wo Soru. Soshite Joshikousei wo Hirou" möchte ich den Anime "Usagi Drop" zum Ansehen empfehlen. Auch wenn "Hige" in der zweiten Hälfte etwas ernster wird, so ist die Basisgeschichte in beiden Fällen sehr ähnlich. Ein Junggeselle mit einem respektablen Job, aber ohne größere Ziele im Leben bekommt vom Schicksal mehr oder weniger ungefragt ein junges Mädchen zur Seite gestellt. In beiden Fällen übernehmen die Männer die Rolle einer Vaterfigur. Zwar sind die Vaterrollen nicht gleich, da es sich in "Hige wo Soru" um die 17-jährige Ausreißerin "Sayu" geht, die rund 9 Jahre jünger ist und die ganz andere Fürsorgeanforderungen hat als die sechsjährige "Rin" in "Usagi Drop", die gut 25 Jahre jünger ist und auch zur Familie gehört. Ungeachtet dieses Unterschiedes zeigen beide Serie das Umfeld, also Arbeit Kollegen und ggf. auch die anderen Familienmitglieder sowie die Auswirkungen und Veränderungen, die die Aufnahme der Mädchen darauf hat. Beide Anime sind Slice of Life, die unbeschwert zeigen, wie die beiden Protagonisten der jeweiligen Serie lernen, einander zu verstehen und die Herausforderungen miteinander zu meistern. Ebenfalls beiden Anime eigen ist ein romantisches Element, das sich aber nicht auf das jeweilige Mädchen in ihrer Obhut bezieht. Die Anime zeichnen jeweils eine eher ungewöhnliche Lebenssituation, aber die Darstellung der Nuancen der Beziehungsentwicklung sowie der Reaktionen der Gesellschaft ist in beiden Fällen sehr gut gelungen. Mit Blick auf die Musik und die Synchronsprecher sind beide Anime gelungen vertont. Die optische Darstellung in "Usagi Drop" entspricht sehr dem Manga von Unita Yumi und wurde für die Adaption nicht zusätzlich aufbereitet. Wer an dem Anime "Usagi Drop" Gefallen findet, dem möchte ich zusätzlich die sehr gelungene Manga-Vorlage zum Lesen empfehlen.
Wie immer vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Anschauen.
Zum Anime "Kure-nai" die Serie "Usagi Drop" zu empfehlen, mag zunächst verwundern, da die beiden Serien völlig verschiedene Genres bedienen. Dennoch habe sie große Ähnlichkeiten z. B. das der Zufall ein kleines Mädchen in die Obhut eines allein stehenden Mannes kommen lässt. Das tragende Element der Charakterentwicklung läuft in beiden Anime über Freude, Tränen, Sorgen und geht Hand in Hand mit dem Kontakt zu tatsächlichen Eltern und helfenden Freunden. Der eigentliche Unterschied besteht darin, dass "Kure-nai" ein Actiondrama ist und "Usagi" mehr eine herzliche Familienkomödie mit viel leiseren Tönen. Optisch ist "Kure-nai", düsterer und passend in den Farben zu einer zwielichtigen Atmosphäre zwischen Gangstern und dunklen Familientraditionen. "Usagi Drop" hingegen stellt nicht den Zeichenstil in den Vordergrund, sondern die Charakter sowie ihre Gefühle und Bindungen, wozu das künstlerisch einfache Design sehr gut passt, da es nicht mit überflüssigen Details vom Wesentlichen ablenkt. Musikalisch sowie von der Synchronisation sind beide Anime sehr gut. Jedoch die Titelsongs für den Vor- sowie für den Abspann in "Kure-nai" sind wohl die Unpassendsten, die ich kenne. Ein J-Pop und ein Idol-Song mit einer Animation eher für einen Shounen Anime mit School-Setting passend waren, nicht aber für die finstere Stimmung in "Kure-nai". Ungeachtet dessen halte ich beide Serien für sehr hochwertig und empfehle sie sehr gerne.
Wie immer vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Anschauen.
Grufti schreibt: