Zu "Lycoris Recoil" passt die Serie "Hidan no Aria (2011)". In beiden Anime geht die Justiz unorthodoxe Wege bei der Kriminalitätsbekämpfung. Sie setzt junge Menschen ein, die taktisch und militärisch trainiert, dann im offiziellen Auftrag die subversiven Elemente aus der Gesellschaft desintegrieren. Einfach gesagt, sie arbeiten als Cleaner mit der Lizenz zum Töten. Die Shows sind wie eine Mischung aus James Bond und Mission Impossible. Aber das durch die Schuluniformen zumindest angedeutete School-Setting in Verbindung mit der vielen Comedy lässt keinen Raum für Authentizität. Die Optik der beiden Serien ist in Ordnung, und obwohl "Hidan" über 10 Jahre älter ist, fällt das in puncto Zeichenstil und Animation gar nicht so negativ auf. Die Soundtracks der Serien sind ziemlich gut. Das OP aus "Hidan" mit dem Titel ´Scarlet Ballet´ gesungen May'n [Mei, Nakabayashi] ist klasse, ebenso wie das ED ´Camellia No Hitomi´, gesungen von Nakano, Aiko. Aber auch die Musik aus "Lycoris", komponiert von Mutsuki, Shuhei passt gut zum Szenario. Wie immer vielen Dank fürs Lesen.

Ich würde Euch gerne zu "Lycoris Recoil" als Alternative die Serie "Toaru Kagaku no Railgun (2009)" empfehlen. In beiden Anime sind die jungen Studentinnen in einer Organisation involviert, die sich der Kriminalität entgegenstellt. In "Toaru Kagaku no Railgun" haben die jungen Frauen Esper- oder Psi-Fähigkeiten, die zum Einsatz gebracht werden können. Es wird bzw. wurde jeweils an einer Akademie trainiert, in "Toaru" ist sogar die ganze Stadt, eine Akademie (Academy City). Beide Serien bieten viel Action und Comedy, bei "Toaru" kommen noch Sci-Fi und Super Power hinzu. Darüber hinaus entwickeln beide Shows die Themen Freundschaft und das Establishment kritisch zu hinterfragen. In "Toaru" sind die Themen für den Zuschauer etwas besser vermittelt, was sicherlich auch an der größeren Folgenzahl liegt. In puncto Optik ist das Charakterdesign in beiden Serien gelungen, aber die Animation und das Hintergrundbild aus "Toaru" gefällt mir besser. Die Soundtracks sind gut, so ist z. B. das OP "Alive" des aus Hokkaidō stammenden J-Pop-Duos [Clara und Alice] als Vorspann zu "Lycoris" echt schön. Dem coolen Techno-Pop Opening aus "Toaru" mit dem Titel "Only my Railgun" von FripSide kann es dennoch nicht das Wasser reichen. Dass mich „Lycoris“ nicht überzeugen kann, ist nur meine persönliche Meinung und sollte niemand davon abhalten, die Serie zu genießen. Wem es aber ähnlich geht wie mir, der findet vielleicht in „Toaru Kagaku no Railgun“ eine interessante Alternative. Wie immer vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Anschauen.

Eine weitere Empfehlung, falls Euch "Lycoris Recoil" gefallen hat, könnte die Serie "Princess Principal" sein. Beide Shows schicken Teenager in undercover Missionen für eine mächtige Organisation im Hintergrund. Actionbasiert sind Schießereien an der Tagesordnung, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Als Tarnung dient den Agentinnen jeweils ein School-Setting bzw. die Schuluniformen. Die Geschichten unterscheiden sich, da "Lycoris" im modern Japan spielt. Hingegen Schauplatz von "Princess" ist London, das im fiktiven Reich Abilon liegt, welches Großbritannien im frühen 20. Jahrhundert ähnelt. Dafür sind die Beziehungen der Hauptfiguren sehr ähnlich, so ist das Duo aus Chisato & Takina gut vergleichbar mit Prinzessin Charlotte & Ange. Auch die Optik ist grafisch ähnlich aufbereitet mit einer aufwendigen Farbpalette und ansprechenden Charakterdesigns. Die Animation ist gut trotz des üppigen Gebrauchs von CG, was insbesondere an der gelungen Mischung mit der 2D liegt und ansprechender Kameraführung auch in den Aktionsequenzen. „Princess“ hat zudem durch das Retro-Design in Kombination mit moderner Technik den Charme eines Steampunk, der sich toll ergänzt mit dem Mystery-Element der Geschichte. Die Soundtracks fügen sich gut ein, in „Lycoris“ ist das OP ´ALIVE´, gesungen vom Duo ClariS ist ganz schick. Wie immer vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Anschauen.

Wer "Tensei Oujo to Tensai Reijou no Mahou Kakumei" mochte, könnte auch an der Serie "Lycoris Recoil" Gefallen finden. Das Protagonistenduo, bestehend aus zwei jungen Frauen mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten, ist in beiden Serien auffallend ähnlich und wird in den actionreichen Shows vor so manche Herausforderung gestellt. Im Mittelpunkt steht jeweils die Entwicklung der Charaktere und der Freundschaft, was in „Tensei“ sehr einfühlsam und emotional umgesetzt wird und gegen Ende auch ein wenig „Yuri“ beinhaltet. Die Schauplätze hingegen sind unterschiedlich, denn "Tensei" ist ein Fantasy-Abenteuer an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit und die Welt mutet europäisch an. "Lycrois" hingegen ist ein Science-Fiction-Anime, der ein mögliches Japan in nicht allzu ferner Zukunft darstellt. Auch wenn der Schauplatz ein anderer ist, müssen sich die Hauptfiguren mit den gleichen Intrigen und Machtkämpfen auseinandersetzen, die sich hinter den Kulissen abspielen. "Lycoris" ist gewalttätiger, da es um Attentate im Auftrag einer Organisation geht. Visuell sind die Serien modern, mit hohem CGI-Anteil und entsprechender Detailschärfe, die aber manchmal auch etwas künstlich wirkt. Die Soundtracks der Serien sind gut, das OP 'Alive' aus "Lycrois" vom japanischen J-Pop-Duo ClariS ist ebenso schön anzuhören wie das OP 'Arc-en-ciel' aus "Tensei" von der japanischen Webvideoproduzentin und Sängerin Hanatan (aka YURiCa). Wie immer vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Anschauen.